Bautechniker FTBE1 auf Studienreise nach Amsterdam

Schiefes Bauen nach Vorschriften – gibt es das wirklich? Dieser und weiteren Fragen gingen die Bautechnikerklasse FTBE1 auf ihrer Studienfahrt vom 08.10. bis zum 12.10.18 in Amsterdam nach.

Bautechnikerkurs FTBE1 gegenüber der „Centraal Station Amsterdam“

Amsterdam zeichnet sich durch seine unglaubliche Vielseitigkeit aus. Auf der einen Seite bietet die kleine Weltmetropole mit ca. 815.000 Einwohnern und mehr als 8500 denkmalgeschützten Bauten eine hohe Fülle an Bauwerkskunst und -geschichte. Auf der anderen Seite aber auch moderne und junge Architektur und ein Stadtleben, dass durch seinen hohen Anteil an jungen Einwohnern stark geprägt wird.
Doch zunächst zurück zu den schiefen Häusern. Tatsächlich wurde die Bauweise mit nach vorne geneigten Giebelwänden lange Zeit durch Vorschriften vorgegeben (Vorneigung von 0,2 bis 2,5 cm je Höhenmeter). Die tatsächlichen Hintergründe hierzu sind nicht vollständig nachzuweisen. Allerdings erscheint es naheliegend, diese Regelungen mit einer Grundsteuer in Verbindung zu bringen, deren Höhe von der Breite der Gebäudevorderseite erhoben wurde. Dies hatte äußerst schmale, hohe Gebäude zur Folge, deren Stockwerke durch enorm steile und enge Treppen verbunden werden mussten. Der Transport von Waren oder Möbeln in obere Stockwerke war daher kaum möglich. Als Lösung bot es sich an, die Möbel über Seilwinden und Flaschenzügen außerhalb des Gebäudes nach oben zu transportieren. Durch die nach außen geneigten Fassaden wurde das Heraufziehen erleichtert. Aber auch der Schutz der Fassaden vor Niederschlag könnten eine Rolle dieser Regelungen gespielt haben. Im Übrigen wurden diese Häuser nach verheerenden Stadtbränden vornehmlich aus Mauerziegeln oder Steinen errichtet, deren Gründung bis heute aus bis zu 11,0 m tiefen Holzpfählen besteht.

Typisches historisches Stadtbild entlang der „Prinsengracht“

Heute werden Gebäude der jüngeren Architektur auf Stahlbetonpfählen auf zum größten Teil künstlich gewonnenem Festland gegründet, wie zum Beispiel auf der Halbinsel „Borneo“.

Städtebauliches Neubaugebiet auf der künstlichen Halbinsel Borneo

 

Tatsächlich denken Architekturschaffende aber schon an zukünftige Formen des Wohnens und Arbeitens. So entstand auf der „Steigereiland„ eine Siedlung schwimmender Häuser, die eine Antwort auf den steigenden Meeresspiegel infolge des Klimawandels bieten soll.
Weitere Highlights der Studienreise waren unter anderem eine Grachtenfahrt auf den Amsterdamer Kanälen, der Besuch des Schifffahrtsmuseums und des Het Schipp Museums mit Ausstellungen über die Amsterdamer Schule und Gaudi, sowie eine Tour durch die Johan Cruyff Arena. Einige Schüler konnten am letzten Tag, ihre durch Stadtrundgänge und Führungen beanspruchten Beine bei einem Ausflug an die Nordseeküste entspannen.

Städtebauliches Amsterdamer Schule – Het Schipp Museum

Neben den architektonischen und städteplanerischen Eindrücken konnten weitere vielseitige Erfahrungen über Land und Leute gesammelt werden.
Besonders hervorzuheben ist eine Initiative seitens Schüler. So konnten die Teilnehmer durch die Nutzung eines zusätzlich mitgebrachten Rollstuhles eigene Erfahrungen und Empfindungen zu dem Thema Barrierefreiheit und dessen Bedeutung im Alltag vieler Menschen mit Gehbehinderungen nachempfinden.
Begleitet wurden die 21 Bautechniker (3 Damen und 18 Herren) von Herrn Attia und Herrn Birkle.

Steinbeisschule Stuttgart —

Schiefes Bauen nach Vorschriften – gibt es das wirklich? Dieser und weiteren Fragen gingen die Bautechnikerklasse FTBE1 auf ihrer Studienfahrt vom 08.10. bis zum 12.10.18 in Amsterdam nach.

Bautechnikerkurs FTBE1 gegenüber der „Centraal Station Amsterdam“

Amsterdam zeichnet sich durch seine unglaubliche Vielseitigkeit aus. Auf der einen Seite bietet die kleine Weltmetropole mit ca. 815.000 Einwohnern und mehr als 8500 denkmalgeschützten Bauten eine hohe Fülle an Bauwerkskunst und -geschichte. Auf der anderen Seite aber auch moderne und junge Architektur und ein Stadtleben, dass durch seinen hohen Anteil an jungen Einwohnern stark geprägt wird.
Doch zunächst zurück zu den schiefen Häusern. Tatsächlich wurde die Bauweise mit nach vorne geneigten Giebelwänden lange Zeit durch Vorschriften vorgegeben (Vorneigung von 0,2 bis 2,5 cm je Höhenmeter). Die tatsächlichen Hintergründe hierzu sind nicht vollständig nachzuweisen. Allerdings erscheint es naheliegend, diese Regelungen mit einer Grundsteuer in Verbindung zu bringen, deren Höhe von der Breite der Gebäudevorderseite erhoben wurde. Dies hatte äußerst schmale, hohe Gebäude zur Folge, deren Stockwerke durch enorm steile und enge Treppen verbunden werden mussten. Der Transport von Waren oder Möbeln in obere Stockwerke war daher kaum möglich. Als Lösung bot es sich an, die Möbel über Seilwinden und Flaschenzügen außerhalb des Gebäudes nach oben zu transportieren. Durch die nach außen geneigten Fassaden wurde das Heraufziehen erleichtert. Aber auch der Schutz der Fassaden vor Niederschlag könnten eine Rolle dieser Regelungen gespielt haben. Im Übrigen wurden diese Häuser nach verheerenden Stadtbränden vornehmlich aus Mauerziegeln oder Steinen errichtet, deren Gründung bis heute aus bis zu 11,0 m tiefen Holzpfählen besteht.

Typisches historisches Stadtbild entlang der „Prinsengracht“

Heute werden Gebäude der jüngeren Architektur auf Stahlbetonpfählen auf zum größten Teil künstlich gewonnenem Festland gegründet, wie zum Beispiel auf der Halbinsel „Borneo“.

Städtebauliches Neubaugebiet auf der künstlichen Halbinsel Borneo

 

Tatsächlich denken Architekturschaffende aber schon an zukünftige Formen des Wohnens und Arbeitens. So entstand auf der „Steigereiland„ eine Siedlung schwimmender Häuser, die eine Antwort auf den steigenden Meeresspiegel infolge des Klimawandels bieten soll.
Weitere Highlights der Studienreise waren unter anderem eine Grachtenfahrt auf den Amsterdamer Kanälen, der Besuch des Schifffahrtsmuseums und des Het Schipp Museums mit Ausstellungen über die Amsterdamer Schule und Gaudi, sowie eine Tour durch die Johan Cruyff Arena. Einige Schüler konnten am letzten Tag, ihre durch Stadtrundgänge und Führungen beanspruchten Beine bei einem Ausflug an die Nordseeküste entspannen.

Städtebauliches Amsterdamer Schule – Het Schipp Museum

Neben den architektonischen und städteplanerischen Eindrücken konnten weitere vielseitige Erfahrungen über Land und Leute gesammelt werden.
Besonders hervorzuheben ist eine Initiative seitens Schüler. So konnten die Teilnehmer durch die Nutzung eines zusätzlich mitgebrachten Rollstuhles eigene Erfahrungen und Empfindungen zu dem Thema Barrierefreiheit und dessen Bedeutung im Alltag vieler Menschen mit Gehbehinderungen nachempfinden.
Begleitet wurden die 21 Bautechniker (3 Damen und 18 Herren) von Herrn Attia und Herrn Birkle.