Die Architektur von Santiago Calatrava
Die Erkundung der vielseitigen Architektur Valencias war das ambitionierte Vorhaben des Technikerkurses FTBH1 Ende Juni 2019.
Inhaltlich bereiteten sich die angehenden Bautechniker*innen unter der Betreuung von Frau Rösch auf die zu bearbeitenden Architektur- und Städtebauthemen der Studienfahrt vor. So wurde im Vorfeld ein „Reader“ mit allen relevanten Informationen zu den Bauthemen, die dann vor Ort im Rahmen von Vorträgen detailliert vorgestellt und besichtigt wurden erstellt.
Neben der fachlichen Vorbereitung ist zu erwähnen, dass die Reiseorganisation ganz im Sinne einer prozesshaften Projektbearbeitung selbstständig von den Kursteilnehmern erarbeitet wurde.
Ende Juni, am 24.06.2019, startete die FTBH1 dann ins sommerliche Valencia, begleitet von den Fachlehrern Herren Attia und Hillberger. Erstaunt nahm man zur Kenntnis, dass die spanische Metropole hervorragend und auch sicher mit dem Fahrrad erkundet und bereist werden kann. Insbesondere entlang des Grünen Bandes, des ehemaligen Flusses Turia, der von Franco im Zuge einer städtebaulichen Neuordnung Ende der 50er-Jahre trockengelegt wurde. Heute, nach über 60 Jahren wachsender Begrünung eine die Stadt durchziehende grüne Lunge, die sich dann, in Küstennähe weitet und in das in den 90er-Jahren initiierte städtebauliche Jahrhundertprojekt „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ (Stadt der Wissenschaft und Künste) mündet.
Spätestens hier kommt man um den spanischen, in Zürich lebenden Stararchitekten Santiago Calatrava nicht mehr vorbei. Ob Opernhaus, Wissenschaftsmuseum, IMAX- Kino oder Agora – die Stadt, im Wettbewerb um die Gunst der internationalen Anerkennung, griff tief in die Tasche, um Calatrava und seinen Ideen einer organischen Architektur freien Lauf zu lassen. Neben der neuzeitlichen Architektur Calatravas hat die Stadt noch vieles mehr zu bieten. Zum Beispiel Jugendstil in Vollendung – der „Mercado Central“ – die Markthalle Valenicas oder die Seidenbörse – Gotik ohne Kirche – eine der wenigen Profanbauten in einem Baustil, der im Baugeschichteunterricht fast ausschließlich mit den bedeutendsten und höchsten Sakralbauten in Verbindung gebracht wird.
Das ausgiebig besuchte Hafenviertele el Cabanyal sei erwähnt. In jenem Stadtbezirk Valencias, der eigentlich dem Meer am nächsten liegt und insofern auch viele Jahrhunderte Heimat der ansässigen Fischer war. Heute beeindruckt die Mischung zwischen Ort der Kunstszene, einfachem Wohnen und typischen Lokalen und das alles im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Hier trifft man einmalmehr, auf dem Weg zum Stadtstrand „Playa de la Malvarrosa“, auf mit Fliesen und reichlich Ornamentik versehene Fassaden im Jugendstil, der in Valencia „Modernismo“ genannt wird.
Weitere Ziele, die von den Bautechniker*innen besucht, vorgestellt und diskutiert wurden waren: Veles y vents, das Rathaus, Cathedrale de Valencia, Stierkampfarena, Torres de Serranos, Plaza de Toros, Placa de la Virgen und vieles mehr.
Nach der Exkursionswoche waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Form des außerschulischen Unterrichts für den baugeschichtlichen Wissensgewinn und die weitere Bautechnikerausbildung in vielerlei Hinsicht sehr bereichernd und nachhaltig ist.